Ich habe heute leider kein Foto für dich

Schon seit Langem spiel ich mit dem Gedanken hierzu einen Beitrag zu schreiben. Ein The­ma, das mich zumin­d­est ein­mal pro Tag beschäftigt, ist doch einen Artikel wert, oder? Du ahnst sich­er schon worum es geht.

Genau: Ich möchte für meine Arbeit bezahlt wer­den. Und ich meine damit nicht in Form von Pro­duk­ten und auch nicht in Form von Reich­weite oder in Form von „dann kommt vielle­icht ein bezahlter Fol­geauf­trag“. Ich meine damit Geld, diese Scheine und Münzen, die jed­er Angestellte dafür bekommt, dass er in der Arbeit sitzt und ich dafür bekom­men möchte wenn jemand als Unternehmen meine Dien­ste in Anspruch nimmt.

Denn mit diesen Scheinen kann ich meine Inter­net­do­main, meine Kranken­ver­sicherung, meinen Lap­top, meine Fotografieaus­rüs­tung, mein Handy, meine Steuern, meine externe Fest­plat­te, meine Steuer­ber­a­terin, meine Bild­bear­beitung­spro­gramme, meinen Co-Work­ing-Platz und vieles mehr, das ich brauche um einen Blog zu führen, bezahlen. Und ich rede dabei noch nicht ein­mal von mein­er Arbeit­szeit, dem Urhe­ber­recht mein­er Ideen oder davon meine Fam­i­lie zu ernähren. Ich rede lediglich von den Kosten, damit ich meine Seite www.fashiontamtam.com am Leben erhal­ten kann.

Und kein­er braucht mir jet­zt damit zu kom­men, dass doch die vie­len Unternehmen kein Bud­get haben. Denn erstens war ich selb­st in zwei Unternehmen tätig und weiß sehr wohl, dass es immer Bud­get gibt. Manch­mal vielle­icht nicht dort wo man es bräuchte, aber keine Mitar­beit­er arbeit­et gratis und auch keine Zeitschrift wird Wer­bung abdruck­en wenn kein Bud­get dahin­ter steckt. Die lassen sich näm­lich auch nicht mit Reich­weite oder Pro­duk­ten bezahlen.

Zweit­ens ist es in unser­er Gesellschaft so, dass man nix bekommt, wenn man nix dafür bezahlt. Ich kann mir beim Bil­la auch keine Wurst­sem­mel mit­nehmen und sagen, ich mache ein Foto davon und poste es auf mein­er Seite. Dann sehen 1000 Leute das ich ein Wurst­sem­mel bei euch gekauft habe. Ist doch die super Wer­bung für Bil­la, oder? Also ist doch auch klar, dass ich dafür nix bezahle.

Drit­tens unter­schiede ich sehr wohl, wer hier behauptet kein Bud­get zu haben. Ich rede nicht von anderen Blog­gern, Start-ups oder NPOs. Ich rede von großen, namhaften Unternehmen, die eine Agen­tur beauf­tra­gen tausend Blog­ger eine Mail zu schreiben, ob sie nicht gratis Wer­bung machen wollen. Wer eine Agen­tur bezahlen kann, wird wohl auch den­jeni­gen bezahlen kön­nen der dann die ganze Arbeit macht, oder?

Mir geht es mit diesem Beitrag nicht darum auf arm zu machen. Immer­hin habe ich mich selb­st für diesen Weg entsch­ieden. Mir geht es darum zu erk­lären, warum ich aus wirtschaftlichen Grün­den meine Fotos und Texte nicht her­schenken kann. Denn wenn ich das mache, wird es mich als selb­st­ständi­ge Blog­gerin in einem Jahr nicht mehr geben. Und dann brin­gen mir auch die ganzen Pro­duk­te und die ganze Reich­weite nix.

Natür­lich sind nicht alle gle­ich und ich habe mit Unternehmen gear­beit­et, die mich dafür auch dementsprechend ent­lohnt haben. In Anbe­tra­cht dessen, dass ich täglich min­destens eine E‑Mail bekomme, in der ich gefragt werde ob ich nicht dieses Foto gratis hergeben möchte oder jenen Text über ein beliebiges Pro­dukt gratis schreiben möchte, ist dieser Beitrag hier mehr als überfällig.

6 Kommentare
  1. Hehe, ich kann dich so gut ver­ste­hen!! Ich hat­te neulich eine Anfrage von ein­er Agen­tur, die für Ralph Lau­ren Blog­ger gesucht hat und die haben mir 25$ geboten. Ich bin echt in Lachen aus­ge­brochen, weil ich das so absurd fand. Ich meine, hal­lo?? Ralph Lauren??
    Fühl dich gedrückt!!

  2. Ach liebe Kirsten! Vie­len Dank für dein Kom­men­tar. Ich freu mich sehr, dass du mich verstehst. 

    Fühl dich zurückgedrückt 🙂

    Alles Liebe,
    Lisa

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