Meine Nähgeschichte: Von der Nähanfängerin zur eigenen Schnittkollektion

Ich liebe es mich mit Gle­ich­gesin­nten über das Nähen auszu­tauschen. Aber weil ich rel­a­tiv sel­ten im real life Näh­begeis­terte tre­ffe die ich über ihre Nähan­fänge aus­quetschen kann, habe ich beschlossen das ganze jet­zt virtuell zu starten. Ich werde dir anhand von fünf Fra­gen meine Nähgeschichte erzählen und danach weit­ere Blog­ger nominieren das gle­iche zu tun. Und eines gle­ich vor­weg: Dieser Blog­beitrag wird heute etwas länger. Denn über das Nähen kön­nte ich stun­den­lang sprechen bzw. schreiben.

1. Wie hast du mit dem Nähen angefangen?

So weit ich mich erin­nern kann kon­nte ich mich schon immer für das Nähen begeis­tern. Früher haben Mama und Oma für mich genäht. Bei jedem Schul­ball bin ich mit einem selb­st­genäht­en Teil von mein­er Mama aufgekreuzt. Wir haben immer schon Monate zuvor mit dem Design begonnen und gemein­sam über­legt was ich anziehen kön­nte. Meine Mama war (ist) die allerbeste und hat jedes noch so kom­plizierte Design umge­set­zt. Und das ohne je einen Nähkurs besucht zu haben, sozusagen als Autodidaktin.

Ich glaube dadurch dass Oma und Mama für mich genäht hat­ten, hat­te ich selb­st nicht die Moti­va­tion dafür. Erst als ich dann Jahre später in Wien studierte, wollte ich selb­st anfan­gen zu nähen. Nach­dem ich die Bur­da Anleitun­gen ohne jegliche Vorken­nt­nisse nicht kapiert habe, und auch die Mama am Tele­fon mir nicht erk­lären kon­nte wie ich denn diesen Beleg auf das Vorderteil leg­en sollte, habe ich beschlossen einen Nähkurs zu machen. Gemein­sam mit ein paar Fre­undin­nen haben wir bei der Volk­shochschule einen Kurs besucht, der zwar super und lustig, aber für mich ein­fach zu langsam war. Da habe ich gemerkt, das ich mehr kön­nen will und das Nähen mir richtig Spaß macht.

Der Gedanke mir meine Klei­dung zu nähen, oder beru­flich etwas mit Mode zu machen hat sich in diesen Jahren dann immer mehr gefes­tigt bis ich mich schließlich mit 27 dazu entschlossen habe, das ganze jet­zt wirk­lich “gscheit anzuge­hen” und das Mod­ekol­leg Herb­st­straße zu besuchen. Ich habe nie­man­dem davon erzählt (nur meinem Mann), dass ich zum Auf­nah­me­test fahre weil ich Angst hat­te, dass mir das irgendw­er ausre­den kön­nte. Ich habe damals schon Vol­lzeit gear­beit­et und mir an diesem Tag extra freigenom­men, damit es kein­er merkt. 

Davor hat­te ich Kom­mu­nika­tion­swis­senschaften studiert und im Bere­ich PR gear­beit­et. Die Entschei­dung mit 27 Jahren, bere­its voll beruf­stätig das Kol­leg zu machen, war eine der besten Entschei­dun­gen meines Lebens. Dort habe ich nicht nur das Nähen, son­dern auch Schnit­tkon­struk­tion, Entwurf und Design gelernt. 

Und heute bin ich (nach einem zwei­jähri­gen Aus­flug als Social Media Man­agerin in einem Konz­ern) haupt­beru­flich Näh­blog­gerin und habe meine eigene Schnit­tkollek­tion ent­wor­fen. Ich bin so hap­py dass ich das als meinen Beruf beze­ich­nen darf und hoffe, dass ihr durch meine Erfahrung und Nähan­leitun­gen es als Nähan­fänger etwas leichter habt. 

2. Wer hat dir das Nähen gelernt?

Das richtige Nähen habe ich im Rah­men meines Mod­ekol­legs gel­ernt. Meine Lehrerin war super und auch heute denke ich fast jedes Mal an ihre Worte, wenn ich daheim nähe. Hier zwei High­lights: „Gut gebügelt ist halb genäht” und “beim Zuschnei­den bewegt sich nur die Schere”. Hach, ich ver­misse diese Zeit. Stell dir vor wir haben in ein­er Werk­satt mit Schnell­näh­ern genäht. Bei Fra­gen kon­nten wir uns immer an unsere Lehrerin wen­den, jed­er noch so kom­plizierte Schnitt wurde umge­set­zt. Und das mit zwölf anderen Näh­begeis­terten in ein­er Näh­gruppe. Ein Traum!

3. Was war dein erstes selb­st genäht­es Teil?

Ich musste wirk­lich über­legen, aber ich glaube das allererste Teil war ein Klup­pen­sack­erl, das ich unter der Auf­sicht mein­er Mama genäht habe. Für die deutschen Leser: Das ist eine Tüte für die Wäscheklammern. 

Das erste Fash­ion­teil war ein rosarotes Volant­top, das bis heute nicht ganz fer­tig ist, aber immer noch in meinem Kas­ten hängt, weil es halt mein erstes selb­st genäht­es Teil war. Du find­est dieses hüb­sche Teil und auch ein paar andere Näh­flops auch in meinem Youtube-Video dazu.

4. Die erste Nähmaschine?

Meine erste Näh­mas­chine habe ich mir als Stu­dentin gekauft. Dadurch, dass ich nicht viel Kohle hat­te und nicht wusste ob das Nähen nicht nur eine Ein­tags­fliege ist, habe ich eine ganz gün­stige von Bern­i­na genom­men. Meine ganze Nähzeit habe ich dann let­z­tendlich mit dieser Mas­chine ver­bracht, denn sie war wirk­lich sehr robust. Erst vor ein paar Wochen habe ich mir eine neue, leis­ere Mas­chine gegön­nt. Ich muss aber dazu sagen, dass ich mir schon bald eine Over­lock gekauft habe und auch damit viel genäht habe.

5. Ein Schwank aus deinem Nähleben?

Tja, da gibt es so einige. Beim Nähen läuft näm­lich oft wirk­lich viel schief. Ich wusste ja gar nicht, dass man dabei so viel auftren­nen muss. Egal, aber jet­zt zur Geschichte. Voller Euphorie bin ich vor meinem VHS Nähkurs in ein Stof­fgeschäft gegan­gen, und habe mir den per­fek­ten Stoff für mein Näh­pro­jekt aus­ge­sucht. Ich weiß noch ganz genau: Er war dunkel­blau mit gold­e­nen Punk­ten. Als ich dann meinen Einkauf im Nähkurs präsen­tierte war das Gelächter groß. Ich hat­te einen Fut­ter­stoff gekauft und keinen Stoff aus dem ich mir ein Kleid nähen kon­nte. Die Geschichte ist dann aber doch noch gut aus­ge­gan­gen: Ich habe den Fut­ter­stoff dann bei meinem ersten Rock im Mod­ekol­leg verarbeitet.

So, das war meine Nähgeschichte. Jet­zt bin ich aber bren­nend daran inter­essiert, wie deine Nähan­fänge so waren. Ich nominiere Selmin vom Blog Tweed and Greet, Kira von The Cou­ture, Desi von Two and a half Seams, Jes­si­ca Li von Cre­ativ­i­ty is nev­er wrong, Nina von Hed­inäht und Julia von Ju Made.

So machst du mit: Beant­worte auf irgen­deinem sozialen Medi­um (Blog, Insta­gram oder Face­book) die fünf Fra­gen und ver­linke dabei diesen Beitrag oder ein­fach den Fash­ion­tam­tam Account. Wenn du den Hash­tag #meine­nae­hgeschichte ver­wen­d­est, kön­nen die anderen Leser deine Geschichte bess­er find­en. Gerne kannst du weit­ere Per­so­n­en ver­linken, von denen du auch die Nähgeschichte erfahren möcht­est. Und Nein, die Antworten müssen nicht so lange sein wie bei mir und Ja, du kannst natür­lich auch mit­machen ohne Nominierung. 

Ich freue mich schon darauf deine Geschicht­en zu lesen. Schick mir bitte auf jeden Fall deinen Beitrag zu, damit ich ja nichts ver­passe und ihn auch hier ver­linken kann.

PS: Du spielst auch schon lange mit dem Gedanken zum Nähen anz­u­fan­gen, weißt aber nicht wie? Dann schau‘ dir doch ein­mal meinen Online-Nähkurs, den ich gemein­sam mit Anni­ka von Schnit­tliebe erstellt habe, an! Darin zeigen wir dir, dass jed­er nähen ler­nen kann, auch du!

Alle Fotos von Max­imil­lian Salzer.

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