Upcycling: Papas Winterhemd wird zu sommerlichen Kimono

Fashiontamtam-Upcycling-altesHemd-StitchingSession-Selbermachen-DIY-818-12Gemein­sam mit den lieben Blog­gerkol­legin­nen Son­ja von Fes­ches Mascherl, Nicky von Sicher­heit­snadel, Corin­na von Wingsare­gold­en und Sylvia von Biol­o­gisch habe ich let­zten Dien­stag bei ein­er Stitch­ing Ses­sion von Wal­ter Lun­z­er teilgenom­men. Unter seinen magis­chen Schnei­der­hän­den wur­den alte, vergessene Teile im Klei­der­schrank wieder zum Leben erweckt.Fashiontamtam-Upcycling-altesHemd-StitchingSession-Selbermachen-DIY-818-16Mein Kas­ten ist ja eine wahre Gold­grube für Teile, die ein Redesign brauchen. Zum Upcy­cling eingepackt habe ich ein graues COS-Kleid, das mir zu sackar­tig war und Papas altes Win­ter­hemd. Das Kleid zeige ich dir später ein­mal, heute geht es darum wie ich aus dem Hemd oben im Bild einen som­mer­lichen Kimono genäht habe.

Also som­mer­lich vom Schnitt her, denn das Muster mit bun­ten Ski­fahrern und Schlit­ten­fahrern ist natür­lich gle­ich geblieben. Ich hoffe aber, dass mir an so richtig heißen Tagen die Gedanken an Win­ter­sport abkühlen. Wenn du auch Lust hast, dir ein altes Hemd aufzu­pep­pen, kannst du eine Stitch­ing Ses­sion bei Wal­ter besuchen, oder dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung folgen.Fashiontamtam-Upcycling-altesHemd-StitchingSession-Selbermachen-DIY-818-14

So gehts: Anleitung Upcycling altes Herrenhemd

Du benötigst für dein Upcy­cling­pro­jekt neben Näh­mas­chine, Over­lock und Bügeleisen fol­gen­des Material:

- altes Herrenhemd
— Schneiderschere
— Auftrenner
— Stecknadeln
— Maßband
— passende Näh­sei­deFashiontamtam-Upcycling-altesHemd-StitchingSession-Selbermachen-DIY-818-18Vor­bere­itung: Bevor du mit dem Upcy­cling beginnst, soll­test du dein Klei­dungsstück bügeln. Gewaschen wurde es wahrschein­lich schon mehrmals, d.h. es beste­ht keine Gefahr, dass das Hemd nachträglich seine Form verändert.

1. Entwurf
Am besten du ziehst das alte Her­ren­hemd an und machst die Änderun­gen direkt am Kör­p­er. In meinem Fall hat­te ich ja die Unter­stützung und die hil­fre­ichen Ideen von Wal­ter. Denn am eige­nen Kör­p­er rum­schnip­peln, dabei ger­ade zu ste­hen und noch dazu die Pro­por­tio­nen richtig einzuschätzen ist gar nicht so leicht. Wenn du das alleine machst, kannst du eine Schnei­der­puppe, die deinen Pro­por­tio­nen entspricht, zur Hil­fe nehmen. Nach­dem Wal­ter alle wichti­gen Markierun­gen und Ein­schnitte direkt am Kör­p­er markiert hat, kon­nte ich mit dem Nähen losle­gen. Allerd­ings erst daheim, denn in der Stitch­ing Ses­sion woll­ten ja noch die anderen Mädels ihre Teile aufpimpen.

2. Ärmel raustrennen
Im ersten Schritt habe ich die Ärmel raus­geschnit­ten, da diese zu groß und vom Schnitt her zu weit waren. Beim Rauss­chnei­den musst du darauf acht­en, dass der Ärmel nicht zer­stört, dafür aber die ganze Naht weggeschnit­ten wird. Der Ärmel lan­det näm­lich nicht im Müll, son­dern wird in sein­er Form angepasst und in der Länge gekürzt.
Fashiontamtam-Upcycling-altesHemd-StitchingSession-Selbermachen-DIY-818-13. Ärmel neu zeichnen
Die Ärmelform aus den 70er-Jahren (unten schön weit) wird nun an eine mod­erne Ärmelform angepasst. Dazu habe ich von Wal­ter einen klas­sis­chen T‑Shirt-Ärmelschnitt in Größe 44 bekom­men. Nach dieser Schnittvor­lage habe ich die bei­den alten Ärmelteile adap­tiert. In diesem Video siehst du übri­gens wie Wal­ter dabei die Schere anlegt.Fashiontamtam-Upcycling-altesHemd-StitchingSession-Selbermachen-DIY-818-64. Änderun­gen an Seiten­naht und Vorderteil machen
Um eine bessere Kon­tur in das weit fal­l­ende Her­ren­hemd zu bekom­men, haben wir vorne an der Brust jew­eils einen Abnäher geset­zt. Der 70er-Jahre Look wird weit­ge­hend  eli­m­iniert in dem wir die Brust­tasche abge­tren­nt haben. Zitat Wal­ter: “Das Ding muss weg!” Außer­dem haben wir das Arm­loch erweit­ert bzw. es etwas nach oben ver­set­zt, sodass der Ärmel für meine Kör­per­form bess­er zur Gel­tung kommt.

Bevor ich den Ärmel wieder ein­set­zen kon­nte, habe ich noch den Abnäher genäht und die Seiten­naht um 3 cm geschmälert. Damit ich mehr Kimono-Style bekomme, habe ich beim Ärmel die Man­schette abgeschnit­ten und ihn um 6 cm gekürzt. Der Schlitz ist somit noch erkennbar, aber fast um die Hälfte klein­er gewor­den.Fashiontamtam-Upcycling-altesHemd-StitchingSession-Selbermachen-DIY-818-4Fashiontamtam-Upcycling-altesHemd-StitchingSession-Selbermachen-DIY-818-55. Kra­gen­ver­ar­beitung
Jet­zt schnei­dest du den Kra­gen und die Knopfleiste weg. Hier musst du wieder darauf acht­en, dass die kom­plet­ten Nähte ent­fer­nt wer­den. Ich habe den Kimono der Puppe ange­zo­gen und mit Steck­nadeln den Auss­chnitt drapiert. Nach­dem ich mit dem neuen Kra­gen zufrieden war, habe ich direkt an der Puppe die Schere angelegt und den neuen Auss­chnitt ausgeschnitten.
Fashiontamtam-Upcycling-altesHemd-StitchingSession-Selbermachen-DIY-818-7Fashiontamtam-Upcycling-altesHemd-StitchingSession-Selbermachen-DIY-818-8Fashiontamtam-Upcycling-altesHemd-StitchingSession-Selbermachen-DIY-818-176. Saumver­ar­beitung
Diesen Tipp für die etwas speziellere Kan­ten­ver­ar­beitung habe ich auch von Wal­ter bekom­men. Ich habe alle Schnit­tkan­ten bei der vorderen Mitte, am Kra­gen und an den Ärmeln bei 0,5 cm abgenäht und die Naht dadurch aus­fransen lassen. Das schaut dann so ähn­lich wie bei einem Schot­ten­rock aus, nur viel klein­er und fein­er. Fashiontamtam-Upcycling-altesHemd-StitchingSession-Selbermachen-DIY-818-3Fashiontamtam-Upcycling-altesHemd-StitchingSession-Selbermachen-DIY-818-11Juhu­u­u­uu, mein neuer alter Som­merki­mono ist fer­tig und bere­it für das Freibad. Er eigent sich näm­lich super als Über­wurf, Son­nen­schutz für Schul­ter und Arme, zum Verdeck­en klein­er Speck­rollen und zum Abkühlen, wenn die Sonne auf die Haut bren­nt. In diesem Sinne: Hap­py Plantschen.
Fashiontamtam-Upcycling-altesHemd-StitchingSession-Selbermachen-DIY-818-9Fashiontamtam-Upcycling-altesHemd-StitchingSession-Selbermachen-DIY-818-13Das ist übri­gens das zweite Hemd, das ich heuer gepimpt habe. Kannst du dich noch an das Off-Shoul­der Kleid erin­nern? Das war auch ein­mal ein weites Her­ren­hemd. Und es ist immer noch nicht das Ende. Ein Hemd aus Papas wilden 70er-Jahren habe ich noch. Mal schauen, was ich aus diesem schick­en Teil machen werde?

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