Letzten Samstag habe ich die Fotoausstellung Edward Steichen im Westlicht besucht. Wer sich für Mode und Fotografie interessiert, dem kann ich die Ausstellung sehr ans Herz legen, denn Edward Steichen war auch jahrelang der Cheffotograf der Vogue und Vanity Fair.
Ich habe nicht nur viel über Mode aus den 20er-Jahren erfahren, sondern mir auch Inspiration für meine Fotos geholt. Was ich außerdem gelernt habe? Das Geheimnis guter Fotos liegt nicht nur in der technischen Ausrüstung sondern zu einem großen Teil in der Komposition und Inszenierung.
Edward Steichen war ein außergewöhnlicher Fotograf und entwickelte für die damalige Zeit viele Innovationen. Eine Besonderheit von ihm war, dass er statt mit Models größtenteils mit berühmten Schauspielerinnen arbeitete. Darunter fielen Stars wie Katherine Hepburn und Marlene Dietrich. Auch die Roben die er ablichtete stammten von namhaften Designern wie Chanel und Lanvin.
Eine weitere Besonderheit war seine Fähigkeit mit einem einzigen Foto eine Geschichte zu erzählen und den Betrachter darin zu involvieren. Dabei sind Licht und Schatten sowie jede Pose und die Haltung des Models bis aufs kleinste Detail abgestimmt. Beim Foto wird nichts dem Zufall überlassen, vielmehr wird der perfekt inszenierte Augenblick eingefangen.
Seinen Erfolg verdankte Edward Steichen aber auch seiner Fähigkeit Neues aufzunehmen und damit zu arbeiten. So gestaltete er seine Fotos so, dass sie nicht nur alleinstehend gut aussahen, sondern auch mit Schriften und Zeichnung ergänzt ein stimmiges Gesamtbild ergeben.
Heute zählen seine Fotos, die übrigens zum ersten Mal in diesem Umfang in Österreich zu sehen sind, zu den Ikonen der Fotografie im 20. Jahrhundert. Die Ausstellung wurde verlängert und läuft noch bis 24. Mai 2015 im Westlicht.