Mein Senf zu Lena Dunham

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Ab sofort gibt es die Rubrik „Mein Senf“. Hier greife ich aktuelle Themen die mich beschäftigen auf und stelle euch meine Sicht der Dinge dar. Unter „Mein Senf“ schreibe ich Gedanken nieder, teile meine persönliche Meinung und stelle Fragen auf die ich noch keine Antworten weiß.

Um gleich von Anfang an ehrlich zu sein, lege ich mit einem Geständnis los, das euch alle schockieren wird: Ich bin Feministin. Noch vor einem Jahr hätte ich mich nicht getraut, das hier auf meinem öffentlichen Block zu schreiben. Das liegt einerseits daran, dass man sofort als männerhassende Lesbe abgestempelt wird und andererseits daran, dass sofort die Aussage „Na geh, sowas brauchen wir doch nicht, wir sind doch schon längst gleichberechtigt“ kommt. Beide Aussagen treffen für mich persönlich nicht zu und ich wollte mich dafür auch nicht rechtfertigen und ging der Diskussion mit fremden Menschen dazu lieber aus dem Weg. Ganz im Gegensatz zu meinen Freunden und Bekannten, mit denen ich Nächte lang diskutierte, aber das ist eine andere Geschichte.

Und dann kam Lena Dunham. Die Frau die nicht nur Autorin, Produzentin und Schauspielerin der Serie „Girls“ ist sondern auch Fotos von sich in der Früh mit verschmierter Schminke und mit verschlafenen Augen auf Instagram postet. Diese Lena gibt offen im Interview mit dem Magazin #ICH auf auf die Frage, ob sie denn Feministin sei, zu: „Auf jeden Fall. Ich denke, jede Frau, die sich nicht als Feministin beschreibt, ist verrückt! Wenn du gleichen Lohn für Arbeit bekommen magst, wenn du willst, dass deine Tochter im Glauben aufwächst, alles im Leben erreichen zu können – dann bist du Feministin.“

Solche Aussagen geben mir Mut, dass das mit dem Feminismus doch noch nicht gegessen ist. Das auch nach Alice Schwarzer etwas kommt und der Feminismus nicht weg ist, sondern nur mit noch viel mehr Selbtsverständlichkeit zurückkommt. Mut macht mir auch die Tatsache, dass wir uns mit der Darstellung von Geschlechterstereotypen öffentlich auseinandersetzen, wie aktuell die Aktion von „brosbeingbasic“ auf Instagram zeigt: Ein Instagram-Account auf dem Fotos von Männern hochgeladen werden, die wie Frauen posen. Auf den ersten Blick nur eine lustige Aktion auf den zweiten Blick ein Spiegel der Rollenzuweisungen von typisch männlichen und weiblichen Verhalten vor Augen hält. Wenn das die Zukunft des Feminismus ist, dann bin ich gerne auch öffentlich ein Teil davon.

Wer übrigens der Meinung ist, es herrscht völlige Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen in Österreich, dem lege ich das Buch „Weißbuch Frauen, Schwarzbuch Männer“ von Sybille Hamann und Eva Linsinger ans (vielleicht bald) feminisitsche Frauenherz.

 

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