Warum ich den internationalen Frauentag hasse

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Foto: Andreas Tschurl aus der Serie “Diver­si­ty” Mod­el: Max Tschurl, www.tschurl.at

Wie bere­its in meinem ersten Artikel zu Lena Dun­ham angekündigt, gibt es auf meinen Blog auch laufend meine Mei­n­ung zu gesellschaft­srel­e­van­ten The­men nachzule­sen. Heute ist inter­na­tionaler Frauen­tag und laut Wikipedia ist das der “Tag der Vere­in­ten Natio­nen für die Rechte der Frau und den Welt­frieden”. Ich has­se diesen Tag weil er mich immer wieder daran erin­nert, dass die “Gle­ich­berech­ti­gung” noch nicht erre­icht ist. Daran werde ich ohne­hin täglich erin­nert. Aber an diesem Tag weisen mich, noch mehr als son­st, diverse Stu­di­en und Medi­en­beiträge expliz­it darauf hin, dass Frauen noch immer um XY Prozent weniger ver­di­enen. Dass Frauen in Führungspo­si­tio­nen fak­tisch nicht vorhan­den sind. Dass es zu wenig Kinder­be­treu­ungsplätze gibt. Oder dass Frauen öfters in Teilzeit arbeit­en als Män­ner. Und was mich daran am meis­ten stört? Es wird bei diesen The­men nach wie vor davon gesprochen, dass es ein Frauen­prob­lem ist.

Das bedeutet dann also im Umkehrschluss, dass ich ein Prob­lem habe weil ich einem gewis­sen Geschlecht zuord­ner­bar bin? Und dass ich mich mit diesen The­men auseinan­der­set­zen muss weil ich eine Frau bin? Mir also die Frage stellen muss: Wie kann ich gle­ich viel ver­di­enen wie ein Mann? Wie kann ich noch härter arbeit­en damit ich eine Führungspo­si­tion bekomme? Wie kann ich mein Kind während ich arbeite gle­ichzeit­ig auch gut ver­sor­gen? Geht es sich finanziell aus, dass ich nur in Teilzeit arbeite und was für Auswirkun­gen hat das auf meine Pension?

Das bish­erige Ergeb­nis der Beant­wor­tung dieser Fra­gen: Frauen machen ein­fach die dop­pelte Arbeit. Früher noch nur “Haus­frau” heute “Haus­frau UND Kar­ri­ere­frau”. Und schon wieder ist es da, das Frauen­prob­lem, ob es möglich ist Haushalt und Arbeit­en in Ein­klang zu brin­gen. Nie­mand stellt diese Fra­gen einem Mann. Nicht bei ein­er Bewer­bung, nicht unter Fre­un­den, nicht inner­halb der Fam­i­lie und nicht ein­mal in diesen ganzen Reporta­gen und Stu­di­en die im Rah­men des inter­na­tionalen Frauen­t­ages gezeigt werden.

Gle­ich­berech­ti­gung muss als Prob­lem der Gesellschaft anerkan­nt wer­den und nicht als ein Prob­lem eines Geschlechts. Da poli­tisch keine Ver­ant­wor­tung über­nom­men wird, ist vielle­icht doch Con­chi­ta Wurst die Lösung des Prob­lems. Wenn man einem Men­schen nicht ein­deutig ein Geschlecht und damit auch eine Rolle zuord­nen kann, kann man die Per­son nicht mehr einord­nen und somit auch nicht typ­is­che Ver­hal­tensweisen zuschreiben. Und dann muss sich die Gesellschaft wirk­lich die Frage beant­worten wie Wirtschaft funk­tion­iert, wenn gle­ichzeit­ig Kinder in die Welt geset­zt wer­den soll­ten und die Woh­nung blitze­blank sein soll. Mit Unter­stützung durch unbezahlte Hausar­beit und Kinder­erziehung ist dann nicht mehr zu rech­nen. Denn dann wür­den wir ja Arbeit ver­richt­en die nicht bezahlt wird. Und wer macht das heute schon?

 

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